Inspiriert durch die Vieltonigkeit und die Oberflächenstruktur verrosteter Eisenteile begann Ingrid Sperrle 1993 mit der Übertragung von Oxydationen auf Nessel und Leinwand.
Daraus entstand ein Konzept, welches auf dem Spannungsverhältnis von Minimalform und organischem Wachstum beruht: »der gelenkte Zufall«
Erreicht die Übertragung auf Nessel in Farbe und Struktur die Qualität der Metallplatte, entstehen beim gleichen Vorgang auf z.B. Folie völlig andere Verläufe und Muster – die Palette der Rot und Brauntöne gewinnt andere, fließendere Ausdrucksformen.
Im Laufe der Jahre kamen Kunstseide, Rupfen, Fallschirmseide, Acrylglas mit ihren spezifischen Materialcharakteren dazu. Die Arbeit führte zu neuen Formfindungen, Verdichtungen und Überlagerungen entstanden. Aspekte von Räumlichkeit fingen an, eine Rolle zu spielen. Farbe kam ins Spiel, als Untergrund und als autonom angelegte Fläche.